Die Kulturreferentin für Schlesien blickt auf das Jahr 2021 zurück

Im zweiten Pandemie-Jahr war die Arbeit aller Kultureinrichtungen von Planungsunsicherheit und Absagen geprägt

Neue Herausforderungen haben aber auch kreative Ideen ausgelöst.

Auch das zweite Pandemie-Jahr hat sich auf die Arbeit aller Kultureinrichtungen – so auch des Kulturreferats für Schlesien – unterschiedlich ausgewirkt. Planungsungewissheit, Terminverschiebungen und Absagen prägten den Alltag genauso wie die Entwicklung eines kreativen Umgangs mit den pandemiebedingten Herausforderungen. Das größte Opfer der Einschränkungen waren eindeutig unsere Programme “Schlesien erfahren” und “Wandern in Schlesien”. Hier mussten die meisten Angebote abgesagt, bzw. ins 2022 verschoben werden.

Im Rückblick erscheint das Jahr 2021 trotzdem fast so intensiv und ereignisreich, als hätte es für das Kulturreferat für Schlesien keine (pandemiebedingten) Einschränkungen gegeben. An vielen Orten – in Görlitz, Dresden aber vor allem in Schlesien (Dzierżoniów, Jelenia Góra, Komorowice, Kopaniec, Księżyce, Radzimowice, Sokołowsko, Wrocław, Zielona Góra) – konnten wir mit zahlreichen Angeboten, Projekten und Veranstaltungen Menschen erreichen, für das gemeinsame Kulturerbe Schlesiens begeistern und selbst von Aktivitäten und Engagement Dritter in Deutschland und Polen profitieren.

Insbesondere freuen wir uns über:

→ den gelungenen Start des Programms SATELLITEN – Begegnungen mit zeitgenössischer Kunst in Schlesien mit:

  • einer beeindruckenden Internetpräsenz,
  • zwei Ausstellungen (in Görlitz: Streifzüge / Wędrówki von Jacek Jaśko und in Kopaniec die Ausstellung am Zaun KOPANIEC 2021),
  • einem deutsch-polnischen Fotopleinair und
  • Begegnungen mit neun Kunstschaffenden in Schlesien;

→ die vielen Möglichkeiten, die gemeinsam mit dem Verlag Wydawnictwo Wielka Izera veröffentlichte deutsch-polnische Publikation Wanderer im Riesen-Gebirge (Podróżnicy w Górach Olbrzymich)” dem deutschen und polnischen Publikum vorzustellen, etwa:

  • bei den Literaturtagen an der Neiße in Görlitz und online,
  • dem Festival Literaturberge (Festiwal Góry Literatury) in Sokołowsko oder
  • im Kulturzug / Pociąg do kultury von Breslau nach Berlin.
  • Übrigens hat die Anthologie auch die Jury des Riesengebirgspreises für Literatur überzeugt. Der Autor und Übersetzer Marcin Wawrzyńczak wurde mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Zusammen arbeiten wir bereits am Teil 2 der Anthologie;

→ die ganz neue Erfahrung, die deutsch-polnischen Literaturtage an den Neiße live zu streamen und mit dem Online-Angebot monatelang weitaus mehr Menschen zu  erreichen als gewöhnlich mit Präsenzveranstaltungen;

→ die zweite Auflage von COOLINARIA, dem deutsch-polnischen Wein- und Genussfest in Görlitz – diesmal mit unserem kulturellen Begleitprogramm;

→ den erfolgreichen Schlesischen Kulturtag, den wir in Kooperation mit der Kirchlichen Stiftung evangelisches Schlesien in zwei Teilen an zwei Orten, Dzierżoniów (Reichenbach) und Görlitz, organisiert haben;

→ die hochkarätigen Referenten und interessante Exkursionen in der Reihe Schlesien erfahren 2021;

→ die inspirierenden Buchvorstellungen und Autorengespräche in der Reihe Schlesien erlesen 2021;

→ den Zuspruch, den unser gemeinsam mit dem Kulturreferat für Oberschlesien geführter Informationsblog SILESIA News fortwährend genießt,

→ die Erstellung der deutschen Fassung des Filmes “Das Album von Hans 1934-38“, der eine außergewöhnliche Geschichte erzählt; 

→ die Zusammenarbeit mit der Hochschule Zittau/ Görlitz in Form eines Kreativ-Workshops mit den Studierenden im Masterstudiengang Kultur und Management, die ein Drehbuch für die Webdoku über Emil Krebs erarbeiten;

→ neue Freunde, Projektpartner und -ideen, die vielleicht schon 2022 umgesetzt werden können…

Was für das kommende Jahr bereits geplant ist, verraten wir Anfang Januar 2022. Heute wünschen wir Ihnen einen guten Rutsch und freuen uns auf zahlreiche Begegnungen im neuen Jahr – ob online, in Görlitz oder weiterem Schlesien. Bleiben Sie gesund!

Agnieszka Bormann
Kulturreferentin für Schlesien